Es gibt zwei verschiedene Verfahren im Offsetdruck:
1. Der Vierfarbdruck, bei dem die Farben durch Rasterpunkte aus den sog. Sekundärfarben Cyan, Magenta, Yellow, Key (Black) gemischt werden. Das Zusammentreffen der verschieden dichten Rasterpunkte ergeben die Farben eines Bildes. Daher spricht man auch vom Bilderdruck.
2. Der Druck mit Sonderfarben. Dies sind bereits vorgemischte Farben, die man bei der Gestaltung auswählt und für jeden Druck fest definieren kann. Bemerkbar macht sich der Unterschied bei satten Flächen, farbigen Schriften und allgemein feinen Linien. Durch die Rasterpunkte erscheinen Linien oder feine Schriften etwas ausgefranst und zackelig. Bei Sonderfarben entsteht dieses Problem nicht. Die Linien und Kanten bleiben glatt:
Sonderfarbe Blau und Schwarz – beide Farben weisen eine gute Kantenschärfe auf.
Wird Schwarz zu Grau abgesoftet, muss es gerastert werden – die Kantenglätte geht verloren.
Schwarze Schrift volltonig – auch im gerasterten Druck bleibt Schwarz als Volltonfarbe mit glatten Kanten erhalten.
Sonderfarbe und Schwarz – eine saubere Wirkung!
Abgesoftete Flächen werden natürlich auch bei Sonderfarben gerastert. So lassen sich unterschiedliche Nuancen erzielen. Die Schrift bleibt aber volltonig klar.
Bei bestimmten Winkeln im Verhältnis zum Raster wird es "hakelig". (siehe unten links)
Besonders an dem feinen Strich ist die Zickzacklinie zu sehen.
Bei kräftigeren Schriften ist die Kantenschärfe besser. Ebenso ist ganz schön zu sehen, wie sich eine gemischte Farbe trotz Raster besser schließt als eine ungemischte Farbe, wie das Grau in diesem Beispiel.
Die Flächen sind mit Sonderfarben sehr homogen, weil der Farbauftrag flächedenckend erfolgt. Das ist vor allem bei weißer bzw. inverser Schrift von Bedeutung.
Inverse Schrift bei Rasterung. Die Ränder sind etwas uneben, dadurch dass der Gelbanteil bei 100% liegt, schließt sich jedoch die Fläche rel. gut. – Nebenbei: Mihaela ist in diesem Fall richtig geschrieben 😉
Die Farbebene Cyan bleibt volltonig ohne Raster, während Mischfarben gerastert werden.
Hier sehen Sie eine Kombination aus Rasterung und der zusätzlichen Sonderfarbe Gold.
Das Gold ist dabei die fünfte Druckfarbe, hier ein Gold mit Metallic-Effekt.
An den Beispielen lässt sich sehr gut erkennen, wie die Schrift im Nahbereich deutliche Qualitätsunterschiede zeigt. Abzuwägen bleibt, was man später wirklich mit dem bloßen Auge aus dem Abstand wahrnimmt. Bei gutem Papier und edler Gesamtwirkung würde ich immer Sonderfarben empfehlen.
Jedoch ist der Druck mit Sonderfarben aufwändiger und teurer, da die Druckmaschine mit der ausgewählten Farbe gefüllt und später wieder gereinigt werden muss. Je mehr Sonderfarben, desto mehr Arbeitsprozesse und steigende Preise. – Eine Frage der Wertigkeit …